20 Juni 2009

Mjam 2

Yay, Essen! Hier also

Teil 2: Typisch japanisch

1. Udon. Nudeln. Ja, Überraschung. Die Japaner essen viel Nudeln. Udon ist ein Typ Nudel und zwar einer von der dickeren Sorte. Relativ weiche, dicke Buchweizennudeln. Werden immer in einer Schüssel serviert, als eine Art Suppe. Kommt meist mit Frühlingszwiebeln und anderen Dingen, die ich jetzt nicht näher bestimmen kann. Schmeckt ganz okay, das Problem ist mehr das Esswerkzeug. Ich schaff es einfach nicht mit den Stäbchen die Dinger einigermaßen safe in meinen Mund zu bekommen. Hab ja noch ein bisschen Zeit zum üben.

2. Ramen (sind eigentlich chinesisch, glaub ich, aber werden hier verjapanischt gegessen). Noch mal Nudeln, tata! Sehen so aus:



Schmecken mir besser als Udon, die Problematik mit den Stäbchen ist aber komischerweise die gleiche... Und lasst euch auf dem Foto nicht von dem Löffel in die Irre führen, der dient nur dazu, die Flüssigkeit aufzulöffeln.

3. Tempura. Frittiertes. Alles! Was ich schon frittiert gegessen hab, der Wahnsinn. Fisch (natürlich), Süßkartoffel, Kürbis, Paprika, Petersilie (!!!) und andere Dinge. Hier mal ein Beispiel für ein Tempura Mahl:



Like it. Auch wenn's manchmal ein bisschen fettig ist, man sollte es halt nicht jeden Tag essen. Auch wieder eine Herausforderung für die Stäbchen (bzw. den Stäbchenhalter), weil man einen ganzen Fisch irgendwie mit den 2 Holzknüppeln in die Nähe des Mundes bringen, dann davon abbeissen und schliesslich den Rest wieder auf dem Teller ablegen muss.

4. Okonomiyaki. Ach ja. Japanische Pizza oder Pfannkuchen. Geil! Sehr lecker. Teigmasse mit kleingehacktem Kohl und anderen geheimnisvollen Zutaten und den Rest sucht man selbst aus. Mit Scampi oder Hühnchen, Schweinefleisch oder Fisch, mit Käse oder ohne... Endless possibilities in the world of Okonomiyaki. Damit ihr auch Hunger bekommt:



Hier ist die Zubereitungsart interessant, die Zutaten werden gemischt und auf eine heisse Platte gekippt, wo sie so lange rumgeschoben werden, bis der Okonomiyako fertig ist. Man selbst sitzt an einem Tisch, der im Prinzip nur eine heisse Platte mit einem 10cm Holzrahmen außen rum ist. So bleibt der Pfannkuchen warm, sehr praktisch. Dazu gibt es noch eine spezielle Kräutermischung und eine dunkle Sauce, die total lecker ist. Eins meiner Lieblingsessen hier in Japan.

So, das soll's erst mal gewesen sein, ich geh jetzt nämlich selbst was essen :)

19 Juni 2009

Japanenglisch

Die Japaner und Englisch, Englisch und die Japaner... Ein Thema, mit dem man ganze Bücher füllen könnte. Denn eigentlich können die Japaner kein Englisch (zumindest die meisten), aber sie benutzen trotzdem ganz gerne englische Wörter. Dazu muss man wissen, dass sich das Japanische Alphabet geringfügig vom Deutschen unterscheidet.
Da wäre:

1. Hiragana. Original japanisches Alphabet. Es gibt Zeichen für A, E, I, O, U, dann Ka, Ke, Ki, Ko, Ku, Sa, Se, Si, So, Su usw. Der einzige Konsonant, der für sich alleine steht ist das N. Zudem gibt es keine Reihe mit L, C, Q, F, V, X, Y und beim W gibt es nur Wa und Wo.

2. Kanji. Chinesische Schriftzeichen japanisch interpretiert. Das kleine Arschloch der Schriftzeichenfamilie. Ich weiß nicht, wie viel 1000 es davon gibt, aber um eine Zeitung lesen zu können braucht man ca. 2000. Ich kann vielleicht 20. Knapp daneben.

3. Katakana. Damit wären wir beim Englischen angekommen. Katakana hat genau die gleichen Silben wie das Hiragana, allerdings sind die Schriftzeichen unterschiedlich und dieses Alphabet wird nur für Fremdwörter benutzt. Da es, wie oben schon gesagt, aber bestimmte Lautkombinatonen (wie zum Beispiel La, Le, Li, Lo, Lu) nicht gibt, wird das ganze manchmal etwas... abenteuerlich.

Kleines Beispiel: Mein Name

Mi (das Zeichen für Mi)
A ア (das Zeichen für A)

Ja, meine Eltern wussten, was sie taten, als sie mir diesen Namen gaben :) Selbst in Japan usable. Kommen wir zum lustigen Teil, ich übersetz direkt (also Zeichen für Zeichen) vom Katakana ins normale Alphabet und ihr dürft rat
en, welches englische Wort gemeint ist.
Fangen wir einfach an.

1. Bata
Na? Alles klar, ist natürlich: Butter.
2. Miruku
Miruku... Anybody? No? Miruku... Anybody? No?
Ihr gebt ja schnell auf. Miruku = Milk. Wie gesagt, außer dem N steht kein Konsonant alleine und eine Reihe mit L gibt es nicht, weswegen das R herangezogen wird, da für Japaner R und L mehr oder weniger gleich klingen.
3. Doraibu-in
Ha, bei dem hab ich auch erst mal überlegt. Geht einfacher, wenn man es laut vor sich hin sagt. Genau, Drive-in.
4. Hapi Basudei
Okay, der Anfang verrät es: Happy Birthday.
5. Hea Saron
Ähm ja. Wenn ich die Schere und den Kamm daneben nicht gesehen hätte, würde ich vermutlich immer noch überlegen. Hair Salon.


Und es gibt noch viel haarsträubendere Beispiele, die mir gerade nicht einfallen. Es ist also nicht nur eine Herausforderung die Zeichen lesen zu können, sondern au
ch sie richtig zu interpretieren. Welcome to the japanese language jungle.

Hier noch mal ein Bild von einer Dose Miruku Kokoa (= Milch Kakao). Ja, aus einer Dose.

18 Juni 2009

Heute

habe ich Dinge gesehen, die ich nicht sehen wollte. Und ihr vermutlich auch nicht sehen wollen würdet. Da ja D-d-d-donnerstag ist, bin ich morgens zum Schildkrötenmuseum geradelt, um die kleinen Tierchen mit meiner Anwesenheit zu beglücken.
Leider hatte ich irgendwie den falschen Tag erwischt, denn in der Nacht zuvor war eine Schildkröte tot am Strand angeschwemmt worden. An sich schon eine traurige Sache, aber noch ein bisschen trauriger war, dass sie obduziert wurde... Da stand ich also mit Mai-san und hab Fische geschnippelt, während 3m weiter vor mir eine Schildkröte auseinander genommen wurde. Mit einem Teppichmesser. Immerhin hatten wir diese schönen Atemmasken auf, die Japaner sowieso sehr gerne und in allen möglichen Situationen tragen. Am Anfang musste ich immer wieder hinschauen, aber irgendwann hab ich es geschafft mich nur auf die Fische vor mir zu konzentrieren und nicht auf das Blutbad ein paar Meter weiter vorne. Durfte danach etwas früher gehen, weil der Chef gemerkt hat, das ich doch etwas grün um die Nase war...
Und heute Nachmittag hab ich um das Haus herum ein bisschen aufgeräumt. Tja. Viele Regenwürmer (die im ersten Moment wie verrückt rumspacken, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind, machen die das schon immer so?), eine kleine und eine große Krabbe und - wie könnte es anders sein - Spinnen. Eine davon schwarz mit gelben Streifen und irgendwie giftig aussehend. Argh. Gar nicht zu reden von Maden, Kellerasseln, Käfern und anderem glibschigen Zeug, das ich mir nicht näher angesehen hab. Narf. Und es ist heiss. Erwähnte ich, dass es heiss ist? Eigentlich ist momentan Regenzeit, aber die Sonne brennt uns jeden Tag das Gehirn aus dem Kopf. Ich fahr jedenfalls nächste Woche in den Norden, da wo die Luft klar und das Wasser rein ist :) Hokkaido, ich komme!

11 Juni 2009

Huldigt mir!

Denn ich bin zwar nicht Gott, aber ziemlich kurz davor. Ich erwähnt hier mal nebenbei, dass ich Awa Odori tanze, einen traditionellen japanischen Tanz. Das ist noch nicht das krasse, sondern das hier:



Auf diesen Schuhen (obwohl die Bezeichnung Schuhe für diese aneinander gepappten Bretter noch zu schmeichelhaft ist) kann ich nicht nur laufen, nein, ich tanze sogar in ihnen. Ohne alle 3m unfreiwillig den Boden zu küssen. Ausrufe der Bewunderung bitte aufnehmen und mir zukommen lassen, danke.

10 Juni 2009

Und ich lebe noch

Jawoll. Ich will nicht weiter auf die ekelhaften Details eingehen, aber die Spinne lebt auch noch. Mpf. Irgendwo in diesem Haus. Aaaaaber: Ich bin neu bewaffnet.
Siehe hier.



Damit kann ich arbeiten, denke ich. Schiesst 10m weit, ungelogen. Da brauch eine Spinne nur die kleine Zehe ihres 2ten Fußes von hinten links auf den Boden des Hauses setzen und ich knall sie ohne Gnade ab. Denn in diesem Krieg werden keine Gefangenen gemacht, mwarhar.

09 Juni 2009

Eigentlich

wollte ich über was ganz anderes schreiben. Und uneigentlich auch. Aber ich kann nicht. Weil ich eine neue Freundin hab und ich mag sie so sehr, dass ich sie keinen Augenblick aus den Augen lassen möchte. Jetzt gerade sitzt sie auf einem Karton, ca. 2m von mir entfernt. Aber unsere gemeinsame Geschichte begann schon vor mehr als 3 Stunden, als ich nämlich von meinem freien Tag aus Tokushima zurück kam.
Rucksack auf den Tisch fallen lassen, Milch in den Kühlschrank, 2 Schritte zum PC, Knopp gedrückt - erstarrt. Hinter dem Schreibtisch auf dem Fenster eine riesige Spinne. Ich weiß nicht, vielleicht langweilt euch das Thema schon, aber das ist mir gerade ziemlich egal. Denn ich sitze hier schon seit über 3 Stunden und verfolge jeden Schritt der Bestie mit Argusaugen, weswegen ich auf dem Fußboden gegessen hab (also nicht vom Fußboden, sondern auf dem Fußboden sitzend), weil die Spinne - ich nenn sie mal liebevoll Verdammtescheißewashastduhierzusuchen - inzwischen unter den Tisch gekrabbelt war und ich sie nur auf dem Boden sitzend kontrollieren konnte. Ich hab mich sogar getraut eine Folge Futurama zu schauen und ungefähr jede Sekunde einen schnellen Blick auf mein liebstes Haustier geworfen, nur für denn Fall, dass sie sich entschliessen sollte zu attackieren. Bestimmt ein nettes Bild, wie meine Augen wie bei einem Tennisspiel immer vom Bildschirm zur Spinne und wieder zurücksprangen und immer noch springen. 1000 Dinge wollte ich getan haben, aber diese dämliche Spinne hypnotisiert mich. Ey, ich hab sogar Trockenübungen mit einer Tupperdose gemacht, um das Einfangen zu perfektionieren und einen Kochlöffel mit Papier umwickelt, um ihn so in eine Todeswaffe zu verwandeln. Ihr seht, mein Geisteszustand ist relativ bedenklich.
Kleine Spinnen sind ja echt kein Problem, hab letztens sogar zusammen mit einer geduscht (jetzt nur nicht neidisch werden...), aber Verdammtescheißewashastduhierzusuchen ist ein anderes Kaliber. Die ist direkt aus der Hölle gekrochen, um mir mitzuteilen, dass nicht nur Gott mich hasst, sondern auch Satan. Erst ein neuer Stempel auf meiner Häagen Dasz Punkte Karte (und somit einen Schritt näher am Gratiseis) und dann Pämm! ein neuer Mitbewohner. Hab ich erwähnt, dass ich heute schon wieder im Kino war? I come with the rain. Alter Schwede, der war nicht ohne, aber da komm ich ein anderes Mal drauf zu sprechen. By the way: Seit wann macht Josh Hartnett keine romantischen Komödien mehr, sondern kranke Jeder-bringt-jeden-um-und-zwar-so-dass-man-die-Nacht-danach-nicht-schlafen-kann Filme?
Egal. Es ist 23:45 und ich wollte schon lange im Bett sein. Ich wollte Briefe zuende geschrieben und aufgeräumt haben. Ich wollte diesen Krieg nicht. Der Schuh steht griffbereit neben meinem Stuhl. Das Licht ist leicht schummrig (okay, stimmt nicht, aber sonst kommt die Atmosphäre nicht so gut rüber) und meine Schlaghand gestählt. Vom vielen Eiswaffelhalten. Verdammt, wir wissen doch alle, dass ich vermutlich noch weitere 2 Stunden hier sitzen bleibe und darauf hoffe, dass die Spinne von selbst verschwindet. Hab meinen Mut für dieses Semester schon aufgebraucht, wer hätte auch wissen können, dass ich dieses Mal eine Extrapackung brauche. Wünscht mir Glück. Falls ich mich nicht mehr melden sollte, dann seid nicht traurig. Nur die Besten sterben jung.

07 Juni 2009

Mjam

Wie konnte ich nur so lange in diesen Blog schreiben, ohne jemals vom japanischen Essen erzählt zu haben? Ein Ding der Unmöglichkeit, eigentlich, aber der Wendepunkt in der Geschichte dieses Blogs ist gekommen - ab heute wird (auch) über Essen berichtet! In kleinen, portionsgerechten Häppchen :)

Teil I: Süßigkeiten

Fangen wir gleich mal mit dem Wichtigsten an: Süßigkeiten! Erste gute Nachricht: Japanische Schokolade schmeckt lecker. Puh. Ich höre, wie ein aufatmender Seufzer durch die Leserschaft geht, erleichterte Blicke werden ausgetauscht - die Qualität des Grundnahrungsmittels ist einwandfrei. Ansonsten haben die Japaner bei Süßigkeiten einen eher, wie soll ich sagen, ausgefallenen Geschmack.

1. Bohnen. Wie, was? Bohnen? Ja, genau, Bohnen. Und nicht Kakaobohnen, die lass ich als Süßigkeit gelten, nein, es handelt sich um ganz normale Bohnen. Und man findet sie überall. Beanpaste ist das magische Wort, die Füllung für alles, was gefüllt werden kann. Und wie schmeckt das ganze nun? Na jaaa. Ganz bestimmt nicht meine Lieblingssüßigkeit. Ein paar Bohnen im Brot, okay. Aber 70% Bohnenmatsch und der Rest Brot? Ne, danke. Das Problem ist einfach die Omnipräsenz.

2. Ricecake. Ich dachte da natürlich an einen richtigen Kuchen, aber ein Ricecake ist das hier:



In ein Blatt gewickelt und von der Konsistenz her irgendwie merkwürdig. Das Problem ist, dass auch diese Süßigkeit oft (oder sogar immer? Weiß ich grad nicht genau) mit Bohnenpaste gefüllt ist... Schmeckt mir irgendwie zu sabschig.

3. Zimtkekse. Whoa. Addicted. Kleine gebogene Vierecke mit Zimtgeschmack, sehr lecker.

4. Vanillefische. Jetzt ist euch gerade ein angeekelter Schauer über den Rücken gelaufen, oder? Fische mit Vanille? Jepp, und es schmeckt sogar sehr gut!



Der hier ist allerdings mit Schokocreme gefüllt, denn es handelt sich natürlich nicht um echte Fische, sondern um welche aus Teig. Gibt es (wie könnte es anders sein) auch mit Bohnenmatschfüllung.

5. Süßkartoffeln. in Deutschland eher nicht so oft auf dem Speiseplan, dafür in Japan aber überraschend oft. Als Sweetpotatocake, mit Zimt, in Teig gehüllt, als Kekse... Like it.

6. Macha Eiscreme. Eis mit dem Geschmack von grünem Tee. Erstaunlich lecker, ohne Schmu.

Das wär's dann erst mal, glaube ich. Hab bestimmt noch was wichtiges vergessen, aber das kommt dann als Extra in der Kategorie Meeretiere oder so :) Werd dann mal schnell an der Tourist Info ein Macha Eis kaufen, um danach an den Strand zu fahren, denn das Wetter ist supaaaaaa!

04 Juni 2009

Moin froier Tag

War zwar schon am Dienstag, aber egal. Morgens aus dem Bett gequält, um auf in die Stadt der Städte zu fahren - Tokushima. Im Zug gepennt und mich halb wie ein Japaner gefühlt, weil ich meine Station nicht verschlafen hab. Inzwischen hab ich nämlich die süßen Seiten der Stadt entdeckt. Das wäre zum ersten der Essensmarkt im Erdgeschoss eines Kaufhauses und dann im selben Kaufhaus der Importshop im Ersten Stock. Wow. Meine Augen fingen an zu glänzen, als ich diese geheiligten Hallen betrat und folgende Artikel erblickte: Ritterschokolade, Kühne Gewürzgurken und Sauerkraut, echten Käse, Warsteiner(!!!), italienisches Pesto, Haribo und Katjes und 1000 andere tolle Sachen. Hab mich dieses Mal zurück gehalten und nur Pesto, Fentimans Curiosity Cola (hat gewirkt bei mir, ich war neugierig genug sie zu kaufen) und Toblerone gekauft. Nach dem Japanischunterricht hab ich dann einen kleinen Herzinfarkt bekommen, als ich feststellen musste, dass unser aller Lieblingsladen, der Häagen Dasz Shop, geschlossen war! War kurz vorm Weinen, bis ich mich erinnerte, dass es ja noch einen von den Läden gab. Puh. Und zwar im FujiGran (Einkaufszentrum), wo ich eh hinwollte, da Kinotag angesagt war.
StarTrek. Sonst hätte ich nur Angels & Demons gucken können und der erste Teil war schon so schlecht, nee danke. Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, wie wir in Weimar in den Film gegangen sind und nach der Pause nur der Ton weiterlief, aber kein Bild da war? Damals...
Tja, was soll ich sagen. Bin eigentlich nur ins Kino, wegen des Popcorns und der Cola und dem Gefühl mit anderen Leuten im Dunkeln zu sitzen und auf eine grelle Leinwand zu starren, aber so schlecht fand ich den Film gar nicht. Kann mir ja mal erlauben zu sagen, dass Spock hotter ist als das William Shatner Double, weil ich ein Mädchen bin (das Argument aller Argumente). Finde es auch immer wieder schön, wenn in futuristischen Filmen, in denen man mit Warp durch Zeit und Raum reist, anstelle von Pistolen Schwerter verwendet werden. Auch toll sind die Szenen, in denen das Monster nicht einfach zubeisst, sondern erst lange und ausgiebig rumbrüllt und seinen Speichel verteilt, damit das Opfer noch eine Chance bekommt wegzulaufen. Und das mein ich jetzt ernst, ich mag Unlogik in den meisten Fällen. Außer wenn mein PC unlogischerweise nicht funktioniert. Was ich noch bemerkenswert fand war, dass der Co-Producer David Witz hieß. Ich bin wirklich leicht zu amüsieren, uh.
Im FujiGran befindet sich mein absoluter Lieblingsladen, jedenfalls in der Kategorie, wo es nicht ums Essen geht. Dort werden nur Dinge verkauft, die man wirklich braucht. Snoopy Tassen, Spiderman Seifenspender, Hanfduftkerzen, Schulhefte mit Tim&Struppi Print, Taschenrechner, die aussehen wie eine Schokoladentafel... Es gibt so ziemlich alles, was awesome ist und ich hab mir das allerawesomeste gekauft. Die kleine Raupe Nimmersatt auf Japanisch! Aaaawwwee! Und der Hammer: Ich versteh sogar 80% des Buchs! Auf japanisch. Woot. Okay, die Geschichte ist jetzt auch kein Drama von Shakespeare, aber trotzdem. Ich bin stolz auf mich. Und dann musste ich leider noch Bambi auf Japanisch mitnehmen. Warum ist alles cooler, wenn es auf Japanisch ist? Ich weiß es auch nicht so genau, aber eine Bambi DVD ist nie ein Fehlkauf. Weil ich ein Mädchen bin, ha!

01 Juni 2009

Wolkenwandern

hört sich irgendwie besser an, als die harte Realität: Trailrunning in den Bergen. Tsururigsan, ein so harmloser Name, aber ich hab die dunkle Seite des Berges kennen gelernt. Aber von vorne. Am Mittwoch haben wir Kaburaki-san vom Flughafen abgeholt. Mein Spitzname für ihn (bis mich Sugimoto-san ermahnt hat, ich solle doch bitte seinen wirklichen Namen verwenden, bevor derjenige welcher eintrifft): Crazy Man. Es war nämlich nicht Sugimoto-san (wie ich fälschlicherweise in diesem Blog kundtat), sondern Kaburaki-san, der bei dem 160km Rennen um den Montblanc den vierten Platz belegte. Ich denke Crazy Man trifft es ganz gut, aber von mir aus auch Kaburaki-san. 3 Tage lang ist Crazy Man also in den Bergen von Tokushima rumgehüpft, während Sugimoto-san und ich ein paar kleinere Routen abgelaufen sind. Am Samstag und Sonntag haben wir nämlich ein Trailrunning Event veranstaltet, bei dem Kaburaki-san willigen Opfern die Kunst des Bergehochhetzens beigebracht hat. And there I was, inmitten einer Horde von masochistischen Japanern, die Luft erfüllt vom Duft synthetischer Klamotten mit einem Hauch Schweiß und ein wunderbarer Blick auf - gar nichts. [Gar nicht wird übrigens gar nicht zusammen geschrieben.] Wir waren nämlich inmitten der Wolken (um mal wieder auf den Titel zurück zu kommen) und die Sicht dementsprechend brilliant. Eins der wenigen Male, wo ich dachte: Auf den Fotos sah das aber besser aus.
Am Sonntag durfte ich dann auf eigene Faust los, weil die Trailrunningstrecke ein wenig zu lang für einen Profi wie mich war. Also alleine den Berg runtergestolpert, über Baumstämme geklettert, fast auf eine Schlange getreten, einem kleinen Krebs versichert, dass er seine Scheren wieder einpacken könne, weil ich nicht die Absicht hätte ihn zu verspeisen [ich hab heute übrigens rohen Oktopuss gegessen, falls ich das noch nicht erwähnt hatte], ein Eis und Erdnusskekse in einem wunderlichen Laden inmitten der Wildnis gekauft und durch ein Meer von Spinnenweben gewatet. Erwähnenswert vielleicht noch die Freundlichkeit der Japaner: Insgesamt 3 Mal hat jemand angehalten, um zu fragen, ob ich mitfahren wollte. Jedes Mal, nachdem ich "Nein, danke." gesagt hatte, hab ich gedacht, dass ich das sicher bereuen werde, weil es doch noch ein paar Höhenmeter zu bewältigen gab. War aber nicht so schlimm, bis auf den Moment, in dem irgendwas im Wald komische Geräusche gemacht hat und ich mich an die Schilder am Anfang des Weges erinnerte, die vor Bären warnten... Sugimoto-san hatte mal erwähnt, dass viele Leute kleine Glöckchen bei sich tragen, um den Bären vor ihrer Ankunft zu warnen. Ich hatte natürlich kein Glöckchen, aber mein immenses Gehirnvolumen ermöglichte die Gedankengänge, die dazu führten, dass ich singend durch den Wald lief. Lalalalapingping. Vor dem Gesang würde selbst der hartgesottenste Bär flüchten, soviel war sicher. Nach 7 Stunden war dieses Abenteuer auch wieder vorbei und der Wald wieder sicher vor mir.