24 September 2009

Poing Boing

Ja, langsam ist relativ. "Eher nicht" würde es vielleicht besser treffen. Da haben wir schon seit mindestens letzter Woche Internet und ich hab's trotzdem nicht geschafft hier mal ein paar Zeilen auf den Bildschirm zu pressen. Ganze Romane könnte ich mit den Geschehnissen der letzten Wochen füllen, ach, was sag ich - Geschichtsbücher könnten über meine ersten Wochen in Schottland geschrieben werden. Anybody? Na ja, such ich mir halt einen anderen Historiker.
Erst mal könnte man vielleicht die Invasion der Deutschen erwähnen. Ich bin mir sicher, dass eines der bestgehütetsten (Kann man das so sagen? In meiner Sprache schon.) Geheimnisse der Deutschen Bundesregierung die Eroberung Schottlands ist. Anders ist dieser incredible amount of Germans nicht zu erklären. Theresa und ich stehen an der Bushaltestelle vorm IKEA, um schwedische Decken und Tischlein reicher und diskutieren den Busplan. Bis uns auf ein mal die alte Frau neben uns auf Deutsch anspricht und uns in ein Gespräch über die Farbe von Klobürsten verwickelte... Ja, sie war zum IKEA gefahren, um eine (in Zahlen: 1) Klobürste zu kaufen. Und um uns davon zu erzählen.
Kaum war sie in den Bus gestiegen (der Gottseidank nicht unserer war, auf eine Unterhaltung über Urinsteine hatte ich irgendwie wenig Lust), sprechen uns 2 Typen an: "Ihr sprecht doch deutsch, oder?" Liess sich in dem Moment schlecht leugnen. Ich mal die Szene noch mal: Es stehen 5 Leute an einer Bushaltestelle vor dem IKEA, der irgendwo im Nirgendwo vor Edinburgh blau in der Gegend rumlungert. Von diesen 5 Leuten sprechen 5 Leute deutsch. Narf.

Ansonsten ernähre ich mich die Hälfte der Zeit von Nudeln mit Pesto. Und die andere Hälfte der Zeit von Baguettes. Für einen Schotten ist ein Panini übrigens einfach ein Baguette, dass in einem Grill plattgedrückt wird. Ahar. Ach ja, die dritte Hälfte der Zeit ernähre ich mich von Schokolade. Merke: Cadbury Schokolade schmeckt in jeder Ausführung suboptimal. Da haben selbst die Japaner bessere Schokolade zustande bekommen.
Das Wetter ist übrigens besser als jemals zuvor jemand erwartet hat. Was noch? Die Internetverbindung ist so stabil wie die Wetterlage in Schottland (Mooooment...), ich hab den Schrank aus dem begehbaren Schrank genommen und nebens Bett gestellt, die Bibliothek hat bis nach 1800 offen und der Sinn von einem Wasserhahn für kaltes und einem separaten für heisses hat sich mir immer noch nicht ergeben.
Aber ein Land, das die Weltmeisterschaft fürs Steine-übers-Wasser-hüpfen-lassen ausrichtet kann nur awesome sein.

09 September 2009

Oim bakk!

Moinsen und hallo! Wollte nur die langsame Wiederinbestandnahme dieses Blogs ankuendigen. Regelmaessigerer Kontent (jeez, diese Anglizismen, davon werden in Zukunft ein paar mehr auftauchen) erfolgt dann ab Internetankunft in unseren geheiligten vier Waenden.
Uns, uns, wer ist denn uns? Das sind meine fellow Mitbewohnerinnen, die gerade neben mir sitzen und an ihrer Kurswahl verzweifeln. Mit den 2n hab ich auch die letzte Woche rumgebracht, denn ab Donnerstag werd ich schon eine ganze Woche in Auld Reekie gewesen sein werden haben. Oder so. Was bringt das Land der Highlander und des Whiskys also mit sich? Bis jetzt jedenfalls keins von eben genanntem.
Dafuer eine Wohnung nahe des Zentrums, mit leicht lila und gelben Waenden, einem Fernseher, der seit Resls Rendezvous mit der Fernbedienung eine ansehnliche Anzahl von Kanaelen ueber den Bildschirm flimmern laesst, einem Geschirrspueler (!!), einer unueberschaubaren Anzahl von Feuermeldern, die jede Woche auf Funktionabilitaet (oder wie das heisst) ueberprueft werden muessen, und einfach verglasten Fenstern. Ich freu mich schon auf die erste Gasrechnung.
Dann waere da noch der Pizzaladen, die Videothek und mehrere Inder, Chinesen und Kebablaeden direkt vor der Haustuer und ein Lidl in lockeren 5 Minuten zu Fuss. Nur der Campus ist nicht gerade eben in walking distance, aber damit kann ich leben. Und wenn es dann noch Ben & Jerry's zum halben Preis im Tesco gibt - was will man mehr? Na gut, das Wetter ist schottisch, aber selbst ohne Regenschirm hab ich das bis jetzt ueberlebt. Und Edinburgh selbst ist simply awesome! Schon auf dem Weg vom Flughafen zur Wohnung dachte ich die ganze Zeit entzueckt: "Ooohh, sehen die Haeuser hier alle suuuueeess aus! Und die Schornsteine, wie bei Mary Poppins! Und der Rasen, so gepflegt! Und die Taxen, so britisch!"
Von der Vielzahl an Pubs, Liveclubs, Kinos, Theatern und anderen lebenswichtigen Dingen ganz zu schweigen. Hoffentlich komm ich angesichts der vielen potentiellen Ablenkungseinrichtungen ueberhaupt noch zum studieren...