16 Februar 2010

Jahresrückblick 2009

Ne, war nur ein Scherz :) Wollte gleich mal mit einem Knaller anfangen. Irreführende Titel sind doch was tolles. Der SPIEGEL hat das letzte Jahr schon ausführlich genug besprochen. Aber jetzt mal ohne Schmu. Was war hier eigentlich los? Seit November keine Einträge mehr. Ich kann das nur so erklären, dass sich Weihnachten und Bloggen einfach nicht vertragen. Wie Wasser und Feuer. Hund und Katze. Ich bin mir sicher, das wird eins der nächsten Sprichwörter.
A: "Boah, kennst du Anna und Norbert? Die sind sich so unsympathisch, die können nicht mal in einem Raum miteinander sein!"
B: "Ja, echt mal. Wie Weihnachten und Bloggen..."
Damit hätten wir das letzte Jahr also abgehakt.
Als erstes kann ich mal sagen, dass ich heute mein Sofa vollgekleckert habe. Und ich habe vergessen Tomaten zu kaufen. Aber an das Waschmittel hab ich gedacht. Dann hab ich mir in aller Eile den 2ten Band einer Trilogie gekauft, ohne den ersten zu kennen. Mpf. Das war aber schon wann anders. Also am Sonntag. Wo ich meinen Flug zur Abwechslung mal erwischt habe. Und 1,2kg aus dem Koffer an meinen Körper befördern musste, weil der zu schwer war. Also mein Koffer, nicht mein Körper. Ich glaub das Wiegen der Passagiere führen sie bei Ryanair erst ab 2011 ein. Ab 60kg 10€ Aufschlag. Ich kenn mich da aus, ich studier was in der Richtung.
Also vor dem Sicherheitscheck den Ladeakku für den Laptop in die Hosentasche, noch 2 Pullis übergezogen, die Wintersocken an, die Bücher in meinen Mantel gestopft... Ich sah aus, als hätte ich rechteckige Brüste. 10,5kg, in your Face! Die letzten Male hatte ich auch zu viel und man hat immer nur gemurmelt, ich solle schnell den Koffer von der Waage nehmen. Aber der Arsch in Bremen nicht. Ich wusste schon immer, warum mir Bremen unsympathisch war.
Dann am Sicherheitscheck angekommen, wo auch nur eine Reihe offen war. Und ich fing an mich auszuziehen. Die Frau hat mich schon komisch angeschaut, als ich anstelle eines Handys oder Schlüsselbunds meinen Ladeakku aus der Hosentasche zog, aber gut. Ich versuche ja immer das Publikum entertaint zu halten. Hinter mir wurde die Schlange länger und länger, während ich den Laptop aus dem Koffer nahm und dabei meine dreckigen Socken auf dem Boden verteilte. Immerhin hat es nicht gepiepst, als ich durch den Türrahmen gegangen bin. Ich fände es übrigens schöner, wenn das Ding eine Tür hätte. Man klopft an und auf der anderen Seite heisst es: "Herein, wenn's kein Terrorist ist!"
Flugabenteuer. Wenn Ryanair ein Vielfliegerprogramm hätte, ich hätte die Platinumkarte.
Seit Sonntag abend also wieder in Schottland. Gestern vorbildlich allen Vorlesungen ferngeblieben. Ich hatte da so ein Final Destination Gefühl. Meine Mutter versucht ja auch immer den Sachen etwas positives abzugewinnen. Als ich den Flug verpasst habe hiess es nur: "Dann sollte das auch so sein." Mit bedeutungsschwerer Miene und hochgezogenen Augenbrauen. Nehme ich mal an, weil wir nur über's Telephon miteinander gesprochen haben. Das ergibt sich so, wenn man Flüge verpasst.

26 November 2009

How to survive a rainy day in Edinburgh

Regnerischer Tag blablabla Edinburgh blablabla How to blablabla. Ihr kennt das Schema.

1. Eine alte Frau in grünem Mantel mit einem grünen Froschregenschirm (inklusive hervorstehender Augen!) auf der anderen Straßenseite vorbeigehen sehen. Zu viel Awesomeness um sie in Worte zu fassen. Vor allen Dingen, weil sie den Schirm genau so hielt, dass der hintere Teil genau eine Linie mit ihrem Rücken bildete. Hach.

2. Mit den lovely flatmates eine Runde Scrabble und Trink-den-Latte beim Starbucks spielen.

3. Leute mit Schirm auslachen (außer die Leute mit Froschregenschirm, weil die rocken), weil es aussichtslos ist bei Windstärke 10 mit einem Schirm nicht wie ein kompletter Idiot auszusehen.

4. Eine halbe Stunde lang mit Mitbewohnerinnen in der Videothek darüber streiten, welchen Film man abends schaut und letztendlich mehrere ausleihen. ("Ich hasse Fantasy!" - "Boah, wenn ich das Cover schon sehe!" - "Nichts mit Horror!"...)

5. In der National Gallery dem Reverend beim Schlittschuhlaufen zuschauen.


Ich bin immer noch amazed von dem Stil und der Klasse, die dieser Kerl an den Tag legt. Awesome.

6. In die National Library gehen, dem Geräusch von umgeblätterten Büchern zuhören, ein Grinsen unterdrücken, wenn man an den Nerds in der Fantasyabteilung vorbeigeht, sich an der alten Frau vorbei in die nächste Regalreihe schieben, eine Halsstarre vom Titellesen bekommen...

Und hier ein Bild von einem Weihnachtsbaum hinter Gitter... Weil es schon bald passieren wird, aber noch nicht... noch nicht. Mwahahaahaaaa, Weihnachten!

P-P-P-P-P-Pokerfaaaace

What time is it? (Ehrlich mal, was ist die Zeit? Wer hat sich denn das ausgedacht?) It's taaaim to riefreschhh dis Blog. Mit dem hottesten des hottesten, dem freshesten des freshesten, dem hottesten des... oh, das hatten wir schon.
Mh. Ich werd euch eine Geschichte erzählen, so alt wie das Universum selbst. Es waren ein Mal 5 junge Maiden, 2 mit Locken, eine mit Glätteisen und 2 mit glatten Haaren. Die beschlossen ein Pokerturnier zu organisieren, weil sie gehört hatten, dass James Bond dort öfter vorbeischaut. Also stürzten sie sich in Unkosten, scheuten keinen Zeitaufwand und holten die Schnurrbärte raus (ist mir öfter passiert in letzter Zeit), um den Traum Realität werden zu lassen. Und, BÄMM, die Realität schlug uns am Abend des Turniers ziemlich hart ins Gesicht.
+++ Eintreffen der 5 Maiden um 17.30, um Tische zusammenzustellen +++ Nicht-Ankunft der Filzauflagen für die Tische um 18.00 +++ Mia geht die sanitären Anlagen checken und flutet die Toiletten, nachdem sie den nassen Boden mit Papier aufwischt und versucht es runterszuspülen = Damentoilette für den gesamten Abend gesperrt +++ Nachfragen, ob man die Musik mal anstellen könnte - "Ja, natürlich!" +++ Nicht-Ankunft der Filzauflagen um 18.30 +++ Nicht-Ankunft der fehlenden Dealer und Chips um 18.30 +++ Nachfragen, ob man die Musik mal anstellen könnte - "Ja, natürlich! +++ Sicherstellen, dass die Bar um 19.00 geöffnet wird - "Sicher, wir besorgen nur noch das Wechselgeld." +++ Nicht-Ankunft der Filzauflagen um 18.45 +++ Nicht-Ankunft der fehlenden Dealer und Chips um 18.45 +++ Frequenz der von Theresa vor sich hingemurmelten "Oh my God! Oh. My. God." nimmt exponentiell zu +++Ankunft der ersten Gäste um 18.50 +++ Musik läuft +++ Sicherstellen, dass die Bar um 19.00 geöffnet wird - "Wird vermutlich ein bisschen später, so gegen 19.15." Aha. Super. +++ Nicht-Ankunft der Filzauflagen um 18.55 +++ Ankunft der fehlenden Dealer um 19.00 +++ Eigentlicher Start des Events um 19.00. Harhar. +++ Einlass der Gäste in den "Pokerraum" um 19.15 +++ Beginn des Turniers um 19.35 +++
Puh. Abgesehen von der späten Bareröffnung mit einem Mädel, das erst seit einer halben Stunde in dem Laden arbeitete, den nie ankommenden Filzauflagen, dem etwas zu knapp berechneten Platz und der überfluteten Damentoilette lief's dann doch ziemlich gut. Montag wissen wir dann, was die Lehrer davon hielten. Ach ja, James Bond kam auch nie vorbei. Der Arsch.

06 November 2009

How to survive a sunny day in Edinburgh

Ja, es gibt sie! Sonnige Tage in Edinburgh, weahaaayyy! Und damit ihr nicht anfangt zu weinen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagt und einen Nervenzusammenbruch erleidet, falls ihr mal an einem sonnigen Tag in dieser schottischen Stadt seid, hier ein How To:

1. Sonnenbrillen ausprobieren



2. Ein Rugby Spiel ansehen



3. Frisbee spielen



4. An den Strand fahren



5. Die Aussicht auf dem Arthur's Seat geniessen



Und noch Mijoooonen Dinge mehr :) Als nächstes dann: How to survive a rainy day in Edinburgh.

03 November 2009

Die Sendung mit der Maus

Wir haben einen Untermieter, klein, schwarz und immer noch nicht tot. Aber von vorne. Ich stehe eines Samstagabends in der Küche und pack meine Wäsche in die Maschine, als auf ein Mal von schräg hinten ein tollwütiges Etwas an mir vorbei läuft und unter der Waschmaschine verschwindet. Ich hab geschrien, wie das Mädchen, das ich bin und einen kleinen Satz nach hinten gemacht. Meine Mitbewohnerin war im Bad und konnte mir auch nicht helfen, aber tapfer wie ich bin, hab ich weiter die Maschine befüllt, angestellt und dann sogar angefangen abzuwaschen! Jaha. Obwohl die Bestie noch unter dem Tresen lauerte und nur darauf wartete meine Beine anzufallen und zu zerfleischen. Irgendwann kam Waltraud (Name von der Redaktion geändert) dann in die Küche und frug, warum ich vorhin geschrien hatte wie Micky Maus beim Orgasmus. Ich schmückte die Geschichte in den wildesten Farben auf, das 5cm kleine Vieh wird 3m groß, als meine Mitbewohnerin auf ein mal schrie wie am Spieß: "Da ist es! Da ist es!" Ich machte einen Sprung, der mich für die Olympiade qualifiziert hätte (sowohl hoch, als auch weit) und wir beide rannten kreischend aus der Küche.
"Was war es denn?", fragte ich, nachdem mein Adrenalinpegel wieder einigermaßen auf Normalniveau gesunken war. "Eine Maus!" Eine Maus? Waltrauds Geschrei nach hätte es auch Michael Myers gewesen sein können.
Seitdem stehen also kleine weiße Plastikschälchen bei uns in der Wohnung, in denen blaue Giftperlen liegen, da keiner von uns die Eier hat eine richtige Falle aufzustellen. Bis jetzt ignoriert die Maus die verführerische Kraft dieser Pillen aber sehr beharrlich. Erst gestern Morgen wachte ich von einem nagenden Geräusch auf und als ich den Kopf hob, sah ich, wie die Maus schnell weg von der Styroporpackung auf dem Boden in Richtung Wand flitzte. Aha. Styropor scheint also weiter oben auf dem Speiseplan von Mäusen zu stehen, als leckere blaue Giftpillen. Nächste Woche bekommen wir männlichen Besuch, der dann die Falle aufstellen und bei Bedarf auch entsorgen darf. Nichts gegen Mäuse, aber das Biest hat den Überraschungseffekt auf seiner Seite und wer sich an meinen Styroporpackungen vergreift muss sowieso mit dem Allerschlimmsten rechnen. Dem ALLERschlimmsten... Muhahaaaa! Okay, ich hör dann besser mal auf.

Hier ein Bild von Hamish, dem Hochlandrind. Weil deswegen.

01 November 2009

Samhuin

Ja, ich weiß. Gestern war Halloween. Yay. Meine Mitbewohnerinnen und ich waren so ziemlich die einzigen, die nicht verkleidet durch die Straßen liefen, auf dem Weg zur Royal Mile, wo eine Samhuin Parade uns vor Schreck die Schuhe ausziehen sollte. Ich mag Menschen, ehrlich, aber gestern hatte sich alles gegen mich verschworen.
Neu auf der "zu-töten" Liste: Frauen mit großen Perücken und pinken Cowboyhüten, Leute mit Kindern auf den Schultern, Menschen mit großen Sombreros und Hobbyfotografen mit kleiderschrankgroßen Kameras. Boah. Hat. Mich. Das. Aufgeregt! Egal wo ich stand, es stand immer ein Exemplar der eben genannten Leute vor mir. Dadurch hatte ich natürlich einen hervorragenden Blick auf die Prozession, die ansonsten aber sehr cool war. Soweit ich das erkennen konnte. Fackeln und gruselige Gestalten, Rabenmasken und dumpfe Trommeln... Ziemlich halloweenig.
Dann war da noch die Schlumpfine, die ein sehr ausgefeiltes Kostüm hatte. Sie war nicht einfach blau angemalt und hatte einen weißen Hut, nein. Sie hatte auch noch blaue Fausthandschuhe, die das Outfit abrundeten. Ich bewunderte, wie sie mit den Dingern die Bierdose fest im Griff hatte, bis mir irgendwann einfiel: Haben Schlümpfe nur einen Daumen und einen Finger? Haben sie nicht, sondern Daumen plus 3 Finger. Aber schön, wie das Mädel sein Kostüm mit Details geschmückt hatte, die es eigentlich gar nicht gab :)
Den Abend gerettet haben aber die beiden Sachsen neben uns. Benita schaut mich an und fängt auf ein Mal an wie blöd zu grinsen. Ich erst verwirrt, guck hinter mich, neben mich - nix. Bis ich es auch hörte. Da steht man in Edinburgh bei einer traditionellen gälischen Geisterzelebration und die 2 Hünen neben einem haben nichts besseres zu tun, als im übelsten Sächsisch zu reden. Für die nächsten 10 Minuten haben wir noch nicht mal versucht unser Lachen zu unterdrücken, sondern fröhlich vor uns hingekichert. Sachsen brauchen nur den Mund aufzumachen und sind schon lustig.
So, ich muss dann auch mal wieder. Ein Risotto wartet darauf zubereitet zu werden, und diese Dinger sollte man nicht lange warten lassen, sonst werden sie extrem ungemütlich. (Okay, meine Mitbewohnerinnen werden dann ungemütlich, weil es nicht das versprochene Abendessen gibt, deswegen auuuuffff in die Küche.)

09 Oktober 2009

Linsen und Erdnüsse

Tata! Heute fiel ich in einen Topf voller Kontaktlinsen und 2 blieben in meinen Augen hängen. Oder so ähnlich. Theresa und ich fielen heute viel zu früh aus unseren Betten und machten uns auf, die Welt zu erobern! Oder den Optometrist.
Das nette Fräulein sprach ein paar Worte, piekste mich dann mit ihren Fingern ins Auge und bämm, schon konnte ich sehen. Aber der Spass war noch nicht vorbei. Auf in den ersten Stock, ins Kontaktlinsentrainingslager, wo Theresa schon von der Feldmarschällin zusammengeschrien wurde: "Augenlid nach unten ziehen, Soldat!" Ein paar Tränen später war ich an der Reihe und was soll ich sagen. Die Dinger fanden es ziemlich bequem auf meinem Augapfel, die wollten gar nicht mehr raus. Ich müsse halt fester auf das Auge drücken. Ach ja? Um meinen Augapfel in den Schädel reinzupressen, oder wie? Nachdem ich also 10 Minuten in meinen Augen herumgepult hatte, waren die Dinger endlich in der Lotion und die nette Optometristin fasst sich nur kurz mit einem Finger ans Auge und hält dieses wabbelige Plastikschälchen in der Hand. Ich schaute sie so an, wie ein Welpe Lassie anschauen würde.
Für alle die es schon immer wissen wollten, die sich immer gefragt haben, was so anders an meinen Augen ist: Ich habe Hornhautverkrümmung. Ja, ich weiß. Die Wahrheit ist manchmal schwerer zu ertragen, als jede Lüge. Und seitdem ich Kontaktlinsen habe, weiß ich auch, was das eigentlich bedeutet. Meine Augen sind Würfel! Ohne Schmu. Wenn ich einen Finger auf meinem Auge habe und es hin und her bewege, dann ist es nicht rund, sondern hubbelig. Hihi. In Zukunft werde ich auf Jahrmärkten auftreten und Leute für 1€ meinen Augapfel anfassen lassen.
Nach einer Weile waren Theresa und ich also gerüstet für einen Alltag mit Kontaktlinsen und liefen erst mal verzückt im St James Einkaufszentrum rum, um immer wieder festzustellen: Wir können sehen! Es war der helle Wahnsinn.
Irgendwann später musste ich zur Uni und ging nur auf die Toilette, um mich anzuschauen. Und ich sehe so ein bisschen aus wie eine Fee mit eingedellter Nase. Und woher das feeenhafte? Na ja, ich hab halt den Feenblick, weil Feen immer so aussehen, als hätten sie grade Gott erblickt und festgestellt, dass er ein chinesischer Wasserbüffel ist. Soll heissen, ich schau immer noch ein bisschen ängstlich und verblüfft aus meinem Gesicht heraus. Schliesslich ist dieser Panzer aus Glas weg, hinter dem ich immer meine Augenringe verstecken konnte. Das... das bedeutet dann wohl, dass die Leute mir direkt in die Augen gucken können! Ohne zu denken, dass meine Augen eine Schaufensterauslage sind! Argh! Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, dann hätte ich nie mit dieser Sache angefangen. Aber inzwischen bin ich schon zu süchtig danach, mir in meine hubbeligen Augen zu tatschen. Damn it.
Falls ihr auf Fotos gehofft hattet, muss ich euch leider enttäuschen. Wer mich nackt im Gesicht sehen will, muss schon persönlich vorbeikommen :)

Und die Erdnüsse? Was ist mit den Erdnüssen, wird sich der aufmerksame Leser fragen. Die liegen auf dem Tisch und ich wollte die Linsen halt nicht so alleine stehen lassen. Wenn es den Erdnüssen noch einfallen sollte,etwas ähnlich spektakuläres zu tun, wie sich an meinen Augapfel zu schmiegen, dann schreib ich morgen darüber. (Zeitangaben ohne Gewähr.)