15 März 2009

Attack of the Killer Bambi


Dieses Wochenende war Sightseeing Hardcore angesagt. Das Wetter war gut, die Kameras geölt – der Touristen Marathon konnte beginnen. Ich studier ja nicht umsonst Tourismusmanagement. Da lernt man von der Pike auf, wie man ein angemessener Tourist ist. Kein guter, aber ein angemessener. Dem Klischee entsprechen, meine Mittouristen taten es. Wenn ihr glaubt, dass Japaner viele Fotos machen, dann dreht mal ne Runde durch Venedig mit ein paar Taiwanesen im Schlepptau. Yukki und Tei haben beide halbprofessionelle Kameras und nichts war vor ihnen sicher. Aber von vorne.
Der Samstag ging mit Kimonoanziehen los. Dauerte lediglich 45 Minuten, danach sah ich aus wie eine Touristin, die versucht so auszusehen wie eine Geisha. Also lächerlich. Aber es war interessant auszuprobieren, wie wenig man sich in so einem Kimono doch bewegen kann. Obligatorische Fotos geschossen und innerhalb weniger Minuten alles ausgezogen.
Danach den Philosopher's Path entlang, bis zum Ginkakuji. Eigentlich der silberne Tempel, da er aber gerade renoviert wird, konnten wir nur den Garten bewundern. Das war aber auch sehr beeindruckend. Das Highlight des Tages: Französische Bäckerei entdeckt und erst mal lecker Brot gekauft...
Am Sonntag ging es dann nach Nara, eine Stadt im Süden von Kyoto. Dort haben wir den größten Buddha Japans gesehen und mussten uns vor dreisten Rehen in Acht nehmen. Warum eigentlich in Acht nehmen? Warum nicht in Sieben? Egal. Sobald die Biester geahnt hatten, dass man was essbares dabei hatte, haben sie nicht mehr locker gelassen. Horden verängstigter Touristen verschwanden fast unter dem Ansturm der Bambis, die verdammt noch mal die Kekse haben wollten. Und sie waren überall. In den Tempeln, in den Parks, auf den Bürgersteigen...
Wir sind der Bambizone (sowas wie die Zombiezone in Resident Evil) aber lebend entkommen und danach noch zu Marias Gasteltern gefahren, wo wir das größte Abendessen in der Geschichte meines Magens zu uns genommen haben. Und lecker war's auch noch. 3 Stunden lang haben wir gegessen, die Sünde der Völlerei kann ich also von meiner To-Do-Liste streichen.

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