03 November 2009

Die Sendung mit der Maus

Wir haben einen Untermieter, klein, schwarz und immer noch nicht tot. Aber von vorne. Ich stehe eines Samstagabends in der Küche und pack meine Wäsche in die Maschine, als auf ein Mal von schräg hinten ein tollwütiges Etwas an mir vorbei läuft und unter der Waschmaschine verschwindet. Ich hab geschrien, wie das Mädchen, das ich bin und einen kleinen Satz nach hinten gemacht. Meine Mitbewohnerin war im Bad und konnte mir auch nicht helfen, aber tapfer wie ich bin, hab ich weiter die Maschine befüllt, angestellt und dann sogar angefangen abzuwaschen! Jaha. Obwohl die Bestie noch unter dem Tresen lauerte und nur darauf wartete meine Beine anzufallen und zu zerfleischen. Irgendwann kam Waltraud (Name von der Redaktion geändert) dann in die Küche und frug, warum ich vorhin geschrien hatte wie Micky Maus beim Orgasmus. Ich schmückte die Geschichte in den wildesten Farben auf, das 5cm kleine Vieh wird 3m groß, als meine Mitbewohnerin auf ein mal schrie wie am Spieß: "Da ist es! Da ist es!" Ich machte einen Sprung, der mich für die Olympiade qualifiziert hätte (sowohl hoch, als auch weit) und wir beide rannten kreischend aus der Küche.
"Was war es denn?", fragte ich, nachdem mein Adrenalinpegel wieder einigermaßen auf Normalniveau gesunken war. "Eine Maus!" Eine Maus? Waltrauds Geschrei nach hätte es auch Michael Myers gewesen sein können.
Seitdem stehen also kleine weiße Plastikschälchen bei uns in der Wohnung, in denen blaue Giftperlen liegen, da keiner von uns die Eier hat eine richtige Falle aufzustellen. Bis jetzt ignoriert die Maus die verführerische Kraft dieser Pillen aber sehr beharrlich. Erst gestern Morgen wachte ich von einem nagenden Geräusch auf und als ich den Kopf hob, sah ich, wie die Maus schnell weg von der Styroporpackung auf dem Boden in Richtung Wand flitzte. Aha. Styropor scheint also weiter oben auf dem Speiseplan von Mäusen zu stehen, als leckere blaue Giftpillen. Nächste Woche bekommen wir männlichen Besuch, der dann die Falle aufstellen und bei Bedarf auch entsorgen darf. Nichts gegen Mäuse, aber das Biest hat den Überraschungseffekt auf seiner Seite und wer sich an meinen Styroporpackungen vergreift muss sowieso mit dem Allerschlimmsten rechnen. Dem ALLERschlimmsten... Muhahaaaa! Okay, ich hör dann besser mal auf.

Hier ein Bild von Hamish, dem Hochlandrind. Weil deswegen.

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Was ich schon immer gesagt haben wollte...