05 Oktober 2009

Frühsbee

Au. Ein Wort, dass ich die letzten Tage über übermäßig oft benutzte. Denn es war Frisbee Time. Dieses Wochenende waren meine reizenden Mitbewohnerinnen und ich zusammen mit 27 anderen Frisbee-Pros in Stirling anzutreffen, a weekend of madness beschreibt es wohl ganz gut.
Müde Menschen am Samstag Morgen um 6.45 an der Weaverly Station (dieser Name könnte aus einem Harry Potter Buch stammen), mein Buttermesser kam zum ersten und letzten Mal an diesem Wochenende zum Einsatz (zur Rettung einer Kreditkarte), ein Clubpräsident, der die Nacht zuvor nicht geschlafen hatte und auch noch leicht alkoholisiert war.
Ankunft am Spielfeld, ach ne, 2km vom Spielfeld entfernt... Traue keinem Taxifahrer in Stirling. Abgeschlossene Umkleidekabinen und Aufwärmübungen später ging's dann endlich los. Die Bilanz 3 Spiele später: Die mir geliehenen Schuhe sind ein kleines (= 1 bis 1 1/2 Nummern) bisschen zu groß (= Blase an der Hacke), Frisbee bei gefühlter Windstärke 10 ist gar nicht mal so einfach, in Schottland wechselt das Wetter von Sturm, zu kaltem Nadelregen zu strahlendem Sonnenschein innerhalb weniger Minuten, kleine, dicke Männer mit Drahtbrille und Halbglatze sind nicht zu unterschätzende Gegner und Scheibenkäse auf Vollkorntoast ist kein Ersatz für echte Nahrung. Ach ja, ein Spiel haben wir gewonnen, 2 verloren, also auf Platz 3 und damit ready for Crossover. Was wir gerne am selben Tag gespielt hätten, aber nein, das andere Team wollte lieber Sonntag Morgen um 9 Uhr spielen... Okay. Das bedeutete also, dass wir um 7.15 aufstehen mussten, was an sich kein Problem war, es stand schliesslich keine Party für Samstag Nacht an. Moment, falsch. Natürlich war Party später am Abend und die Schotten lieben ihre Fancy Dresses, weswegen das Ro Sham Bo Team (= wir) natürlich passend zum Thema auf dem Dancefloor erschienen. Moment, falsch. Das Thema war eigentlich 1999, wir dachten es wäre 99 und haben 99 Problems draus gemacht. Was bedeutete, dass unter anderem eine schwangere Nonne, eine männliche Bitch und eine wandelnde Graffiti Wand auf der Party erschienen.
Dann bliebe da noch die Erkenntnis, dass ich einen echt überzeugenden Vergewaltiger abgeben würde, sich mit Make-Up ziemlich realistische blaue Flecken erzeugen lassen und dass es sich sehr bequem in Jogginghosen tanzt. Ach ja, und dass man trotz Hangover noch ganz gut Frisbee spielen kann.
Der Sonntag fing zwar früh an, dafür war das Wetter allerdings fantastisch. Kalt, aber sehr sonnig. Natürlich haben wir das erste Spiel verloren und landeten somit im Pool der Verlierer, aber Ro Sham Bo 1 (wir waren mit 2 Teams angetreten) hatte am Samstag alle Spiele gewonnen und lurchte sich über Viertel- und Halb- bis ins Finale und schliesslich zum Sieg. Dafür waren wir (Team 2) aber die Gewinner der Loser und haben somit alles Silber abgeräumt, was es zu holen gab.
Heute fühle ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht, Rückenschmerzen, Wadenschmerzen, aufkommende Erkältung (die gerade abgeklungen war), Humpelei durch Blase und dann wäre da noch der Knöchel des anderen Fußes, auf den mir einer meiner Mitspieler voller Freude mit seinen Fussballschuhstollen drauf sprang.
Mit ein paar Worten: Es war awesome!

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