04 Mai 2009

Und so.

Hab diese Tage ohne Blog merkwürdigerweise ohne Entzugserscheinungen überstanden. Es war nämlich extrem viel los und wenn ich alles erzählen würde, dann könnte ich Weihnachten mit dem Reden aufhören. Vielleicht auch erst Silvester. 2020. Egal. Hier der Schnelldurchlauf:
23. April - Mia als Teletubbie. Icke im Fernsehen und so. Erst beim Schildkrötenputzen gefilmt, wo ich 3 mal hintereinander in die Kamera sagen musste: "Yes, I love taking care of the Seaturtles!" während ich den Dingern den Panzer geschrubbt habe. Die beiden Male davor war es den Filmleuten nicht enthusiastisch genug. Ähm ja. Ich putze hier Schildkröten und keine Goldbarren, also Verzeihung, wenn ich nicht mit einem seligen Lächeln auf den Lippen den Schwamm küsse, der vorher den heiligen Körper der Wunderschildkröte berührt hat. Ich musste den ganzen Tag über relativ oft die selbe Szene noch mal sagen, was irgendwie bizarr war, denn ich hab mich ja selbst gespielt und da ist alles beim ersten Take perfekt, oder wollen die jemand anderen für die Rolle?
24. April - Mia als Tour de France Sieger. Obwohl ich auf das gelbe Shirt echt verzichten könnte, die Farbe steht mir nicht. Einige von euch wissen es schon, für die anderen sag ich es gern noch mal: Mit dem Fahrrad 90km auf einen 1500m hohen Berg innerhalb von 13 Stunden. Ich weiß nicht mehr, was mehr wehtat, mein Arsch vom langen Sitzen, meine Oberschenkel vom Treten oder meine Hände von der Abfahrt auf der Schotterpiste. Ist ja auch egal, ich hab's jedenfalls geschafft. In your face, mountain!
25. April - Mia auf dem Weg zum Ozean. Unfreiwillig. Aber von vorne. Owa-san, Sugimoto-san und ich waren dabei an der Steilküste einen Weg zu für das Adventure Race auszukundschaften. An einer Stelle war's dann irgendwie rutschig und ich hab den Halt verloren und rauschte gar nicht mal so langsam den Berg runter, in Richtung des Abgrunds, unter dem der Ozean mit großen Wellen gegen die felsige Küste schlug... Zum Glück konnte ich mich an einem Stein festklammern und so den Sturz bremsen, der mir nette Schürfwunden an Rücken, Beinen und Händen eingebracht hat. Wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Ich weiß nicht, wer mehr erschrocken war, Sugimoto-san oder ich, er meinte danach nur, dass ich doch bitte vorsichtig sein soll. Ja ne, wenn er das vorher gesagt hätte, dann hätte ich natürlich mehr aufgepasst...
27. & 28. April - Mias erste Camping Kayaktour. Nice. Am Strand angekommen, Zelte aufgeschlagen, am Lagerfeuer gesessen und in den Sternenhimmel geschaut... So wie man es sich vorstellt.
2. Mai - Mia als Tourguide. Erste selbstorganisierte Tour geführt. Mit 2 Japanern durch Hiwasa getingelt. Böschung. Und dabei auf Japanisch und Englisch ein bissl das Dorf erklärt. "If you look to the left - you see Hiwasa. If you look to the right - you see Hiwasa." Ein bisschen mehr konnte ich schon sagen, aber für Standing Ovations hat's gerade eben nicht wirklich gereicht. Dafür wieder netten Brauch entdeckt: Wenn man als müder Pilgerer aus dem Tempel kommt, dann wird man von einer Horde fürsorglicher japanischer Frauen empfangen, die einem Tee und Kuchen servieren, natürlich kostenlos. Wenn man kein Pilgerer ist, sondern nur blond und doof, wird man trotzdem bemuttert, awesome.

Was bleibt noch zu sagen? Ich hab mein erstes Sushi gerollt. Asuka-san hat mir beigebracht, wie ich "Weiche, Teufel!" auf japanisch zu Sugimoto-san (mein Boss) sagen kann. Sehr nützlich. Es gibt Leute, die Höhenangst haben und als Lieblingssportart Freeclimbing angeben. Und es gibt Leute, die Kayakguides sind und nicht schwimmen können, aber da komm ich später noch mal näher drauf zu sprechen. Lang lebe die Königin!

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