15 April 2009

Ein-Monatiges

ist schon einen Tag her, waah! Also ein Monat Praktikum, den ersten Monat Japan hab ich schon vor Ewigkeiten hinter mich gebracht, pfa. Der Wahnsinn, nicht mal mehr 4 Monate und ich bin wieder dahoim. Vermisse Japan schon jetzt ;)
Okay, was kann man also fazitizieren, was hat der frühe Vogel davon, wenn er seine Würmer in Japan zu sich nimmt? Wo wir bei Würmern sind, ich hab letztens ein riesiges Ding auf dem Parkplatz entdeckt (besser gesagt, Sugimoto-san). Folgender Dialog:
S: Achtung, hinter dir!
Ich: Ah, danke. Uääähhh!
S: Wie heisst das noch mal auf Englisch?
Ich: Disgusting!
S: Ach ja, wirklich?
Ich: Na ja, eher nicht. Disgusting ist mehr Uäähhharg.
S: Auf Japanisch heisst der Gentaro-san.
Ich: Der hat einen Namen? ["-san" heisst so viel wie "Herr", also Herr Kentaku] Die spinnen, die Japaner... [Frei übersetzt]

Aber eigentlich wollte ich von Dingen erzählen, die ich gelernt habe. Los geht's.
1. Warum hat mir niemand vorher gesagt, dass Japanisch so schwierig ist?
2. Fahrradreifen flicken
3. Kayakfahren inklusive Eskimo Rolle, siehe hier:


4. Den Fußraum eines Kayaks neu auskleiden, nämlich gar nicht. Versuch mal in einem weder wirklich runden noch eckigen und ziemlich dunklen Kayakbug ein Stück Styropor einzupassen. Mit den Füßen, da die Arme zu kurz sind. Genau.
5. Improvisieren. Muffins backen ohne Mixer, Förmchen und Ofen. I do it.
6. Mich entschuldigen und bedanken. Immerrrrr. Ist mir schon in Fleisch und Blut übergegangen. Sumimaseeeen. Arigato gozaimassssuu.
7. Mit Stäbchen essen. Reiskörner sind echt noch die leichteste Übung, schwieriger wird's bei sehr großen Gegenständen oder runden Sachen (Cherrytomaten).
8. Mia-talk. Eine neue Sprache hat den Weg auf diesen Planeten gefunden. Sugimoto-san und ich beherrschen sie annähernd perfekt. Eine Mischung aus sehr einfachem Japanisch, vielen Gesten, ein wenig Englisch und allgemeingültigen Geräuschen (ringring shimashita = geklingelt, blublub shimasu = kochen [Wasser]).
9. Awa Odori tanzen. Japanische Rhythmen, yeah. Hab ich schon erwähnt, dass alle Japanerinnen Elfen sind? Und jetzt versucht den Bergtroll in dem Suchbild zu finden, na?
10. Die Bedeutung von Schokoriegeln wird voll und ganz unterschätzt. Es gibt in 90% der Fälle nur Kitkat und irgendwas japanisches, was ich kategorisch vom Süßigkeitenplan ausschließe. Wenn man Glück hat erwischt man mal Snickers, dann fang ich immer vor Glück an zu weinen. Wo sind Twix, Kinder Bueno und Mars Delight? Ein ernsthaftes Problem, das vermutlich Hauptthema der nächsten Wahlen wird.
11. Meine Ekelhemmschwelle ist geringer als ich dachte. Siehe Karriere als Schildkrötenverköstigerin. In dem Zusammenhang hab ich auch gelernt, dass Schildkrötenputzen eine zeitraubende Arbeit sein kann. Morgen geht's in die nächste Runde, yiiihaa!
12. Reis pflanzen, guckst du:




Zum Schluss bleibt mir vielleicht noch zu sagen, dass ich diesen Preis auch und vor allen Dingen stellvertretend für meine Familie und Freunde entgegennehme, die einen großen Teil zu meinem Erfolg beigetragen haben... Moment, falsche Veranstaltung, die Oscarverleihung war ja schon.
Was ich eigentlich sagen wollte: Japan ist awesome. Alleine heute war wieder wunderbar, wir sind durch Bambuswälder an einem Bach entlang gegangen, der ruhig über bemooste Steine plätscherte, das Licht fiel durch die dichten Blätter über uns und hellgrüne Farne bedeckten den Boden. Ich habe einen kleinen Frosch gefangen, meine erste (leicht giftige) Schlange gesehen, einen verwunschenen Schrein mitten im Urwald gefunden und am Ende ist ein großer Fischreiher direkt vor uns aus einem Reisfeld empor geflogen. Schön.

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